Banteay Kdei – Das älteste Kloster Angkors
Der Klosterkomplex von Banteay Kdei befindet sich in Angkor, direkt gegenüber vom „königlichen Bad“ Srah Srang, südöstlich der Tempelanlage von Ta Prohm und östlich von Angkor Thom und zählt als ein kleines, aber feines Bauwerk des Angkor Archäologischen Parks.
Erbaut im 12. und 13. Jahrhundert unter der Regentschaft von Jayavarman VII. ist er der älteste der drei Klosterkomplexe in Angkor, den Lehrern von Jayavarman VII. gewidmet und einer der ersten Tempel, die von Beginn an dem Buddhismus gewidmet waren (im 12. Jahrhundert wurde der Hinduismus als Staatsreligion durch den Buddhismus ersetzt, allerdings wurden viele ehemals hinduistische Klosteranlagen selbstverständlich weiter genutzt). Nachdem das Bauwerk in der Vergangenheit in Vergessenheit geraten war, wurde es schließlich im 20. Jahrhundert von japanischen Archäologen wiederentdeckt. Wie viele Klöster und Tempelanlagen ist auch Banteay Kdei aus Sandstein erbaut worden, aufgrund einiger Konstruktionsschwierigkeiten ist der Klosterkomplex heute allerdings nur sehr schlecht erhalten geblieben und muss laufend renoviert werden. Aufgrund der wenigen erhaltenen Inschriften lassen sich auch kaum historische Eckpunkte verorten und Zuordnungen treffen, was es natürlich schwer macht, den Klosterkomplex und die gesamte Anlage historisch nicht nur richtig einzuordnen, sondern auch die Verwendungszwecke und Riten richtig zu benennen.
Banteay Kdei ist komplett von einer rechteckigen Klostermauer umschlossen, wobei an allen vier Seiten Torbögen angebracht sind, von denen heute zu touristischen Zwecken vor allem das Ost-Tor gebraucht wird. Direkt rund um den Tempel befindet sich noch ein Wassergraben, rund um welchen einige sorgfältig verzierte Statuetten (etwa von Löwen) angebracht sind. Die gesamte Fläche beträgt nur in etwa 700 Meter mal 500 Meter, das eigentliche Highlight des Besuchs ist aber das zentrale Heiligtum, das durch die vielen Galerien und Hallen mit den vier Gopuras verbunden sind. Es befindet sich in der sogenannten inneren Anlage. Banteay Kdei lässt sich weiters noch aufteilen in die äußere Anlage, die zweite Anlage, die Teil des Haupttempels ist, und die dritte Anlage, deren Buddha-Darstellungen zum Teil Vandalen zum Opfer gefallen sind. Außerdem findet sich noch eine „Halle der Tänzer“ die zur Zeit der Nutzung der Klosteranlage wohl tatsächlich für rituelle Tänze verwendet wurde.
Architektonisch lässt sich der Klosterkomplex dem Bayon-Stil zuordnen, da das Dach im Osten und Westen von freistehenden Säulen, die auf einem kreuzförmigen Grundriss aufgebaut wurden, getragen wird und noch dem Stil entsprechende Verbindungsstreben zwischen den Säulen zu finden sind.
Banteay Kdei ist für Besucher gut zugänglich- trotz der fortlaufenden Restaurationen wird darauf geachtet, dass der Klosterkomplex nie komplett gesperrt werden muss und somit keine größeren Einschränkungen (bis auf einzelne Teilsperren) zu erwarten sind.