Neak Pean – ein besonderer Tempel inmitten einer Sumpflandschaft
Inmitten des künstlichen Staubeckens Nördlicher Baray befindet sich die künstliche Insel Neak Pean, nur wenige Kilometer von Siem Reap entfernt am Gelände von Angkor.
Der surreal wirkende „Sumpf“ auf dem Weg zum Neak Poan ist ein Highlight der lokalen Fauna
Errichtet wurde sie unter der Herrschaft von König Jayavarman VII. gegen Ende des 12. Jahrhunderts. Auf der Insel befindet sich die gleichnamige Tempelanlage, die ein beliebtes Ziel vieler Besucher ist, wenn sie die Region rund um das historische Angkorgebiet erkunden wollen. Zur Zeit seiner Gründung trug der Tempel den Namen „Rajyasri“, was so viel bedeutet wie das „Glück des Königreichs“. Der Tempel ist buddhistisch, was nicht weiter verwunderlich ist, weil König Jayavarman VII. als der Herrscher des Khmer-Reiches bekannt ist, der – als selbst praktizierender Buddhist – zahlreiche buddhistische Bauten und Tempel errichten ließ. Der Name „Neak Pean“ bedeutet so viel wie „ineinander gewundene Schlangen“, was auf die Darstellungen am Heiligtum des Tempels anspielt.
Ansicht des Neak Pean
Der Nördliche Baray umfasst eine Fläche von 3500 Metern mal 900 Metern und soll den mythologischen See „Anavatapta“ symbolisieren, jener See, der sich der Legende nach am Mittelpunkt der Erde befindet und jeden, der in ihm badet, von jeglichen Krankheiten heilt.
Aus diesem Grund gehen Historiker auch davon aus, dass Neak Pean als Heilstätte vorgesehen war. Die medizinische Idee dahinter war es, dass das Schwimmen in dem Baray die Elemente im Körper des Patienten wieder in Einklang bringen sollte, was in einer Heilung resultieren würde. Aus diesem Grund war Neak Pean auch in ein Hauptbecken und vier Nebenbecken aufgeteilt, wobei diese vier die Elemente Wasser, Erde, Feuer und Wind repräsentieren sollten. Das Heiligtum des Tempels befindet sich in der Mitte des Hauptbeckens, ein kleiner Turm auf einer runden Anhöhe. Dieser Turm wurde aus Laterit und Sandstein gefertigt und ist einerseits mit abstrakten Darstellungen verziert, andererseits aber auch von Schlangenwesen umgeben (deshalb auch der Name Neak Pean).
Weiter gab es zur Zeit der Entstehung noch acht zusätzliche Becken rundherum, diese sind allerdings nicht mehr erhalten.
Auch heute noch ist der Besuch der Insel und des Tempels etwas ganz Besonderes für Touristen: Um dorthin zu gelangen, müssen Besucher auf einem doch recht langen Steg die ruhige, dafür aber sehr atmosphärische Wasserlandschaft überqueren – was wohl ein Erlebnis ist, das seinesgleichen sucht. Gerade auch die Wasserpflanzen und Fische, die man dabei sehen kann, machen den Ausflug zu etwas Einzigartigem. Der Tempel kann heute nur mehr von außen betrachtet werden, das Betreten ist leider nicht möglich. Der Nördliche Baray wurde 2007 restauriert, weshalb Neak Pean nun wieder ganzjährig von Wasser umgeben ist.
Überwucherte Anlage im Neak Pean