Preah Khan – der Tempel des „heiligen Schwerts“
Nur unweit von Siem Reap gelegen befindet sich die Tempelanlage Preah Khan, die im 12. Jahrhundert unter der Herrschaft von König Jayavarman VII. errichtet wurde, der auch für die Errichtung von Ta Prohm, dem Nördlichen Baray und vielen weiteren Bauwerken seiner Zeit verantwortlich war.
Der Weg zum Preah Khan führt über eine imposante Brücke
Den Bau dieses Tempels widmete der König dem Andenken seines Vaters, genauso wie die zentrale Statue, die (wie bei Ta Prohm seine Mutter) die Altvorderen in Ehren halten sollte.
Preah Khan heißt ungefähr so viel wie „heiliges Schwert“ und diente als temporärer Hauptsitz, da Angkor Thom, das in einer kriegerischen Auseinandersetzung mit den Cham zerstört worden war, erst wieder aufgebaut werden musste. Bei dem Tempel handelt es sich um eine buddhistische Stätte, wie bei allen Bauten, die König Jayavarman VII. verantwortete, der bekennender Buddhist war und die gesamte Region wohl auch dadurch prägte, dass er zahlreiche buddhistische Tempel errichten ließ, die allerdings auch zum Teil noch hinduistische Mythologie enthielten. Preah Khan war nicht nur Tempelanlage und Kloster, sondern auch eine Universität mit – so lassen es zumindest die Überlieferungen vermuten – über 1000 Lehrern. Zur Hoch-Zeit der Stadt gab es hier rund 100.000 Bewohner.
Als dann König Jayarvaman VIII. an der Macht war, wurde Preah Khan „hinduisiert“: zahlreiche Darstellungen von Buddha (sei es als Statue oder als Relief) wurden vernichtet, indem sie entweder einfach verwüstet oder umgestaltet wurden.
Der Tempel war bis ins 17. Jahrhundert von Mönchen bewohnt.
Bis heute sind viele der veränderten Statuen erhalten, die aus Sandstein gemeißelt worden waren: So finden sich beispielsweise Darstellungen von Gottheiten und Tieren an Mauern und Bauten.
Direkt neben Preah Khan befindet sich der Nördliche Baray, der Banteay Prei Tempel und das Nordtor von Angkor Thom. Der gesamte Komplex ist etwa 5 Quadratkilometer groß und ist relativ stark vom umliegenden Wald eingenommen: Es geht sogar so weit, dass die Bäume Teile des Baus bereits überwuchert haben. Das Gelände ist von einem Graben umgeben, das Areal an sich ist von einer Mauer aus Laterit umragt.
Für Besucher empfiehlt es sich, zumindest eine Stunde für den Besuch des Tempels einzuplanen und sich vorab genau über den Grundriss des Baus zu informieren: fehlende Schilder und sich doch recht ähnlich sehende Weggabelungen innerhalb der Tempelanlage können sehr schnell für Verwirrung sorgen und zu Umwegen führen. Der Tempel ist mit dem Tuk Tuk gut zu erreichen. Beim Besuch von Preah Khan ist zu empfehlen, auch gleich die umliegenden Anlagen mit einzuplanen, da sich hier wirklich ein wunderschönes Monument an das nächste wunderschöne Monument reiht.