Ta Prohm – auch bekannt als Tomb-Raider-Tempel
Bei „Ta Prohm“ handelt es sich um eine ehemalige Tempelanlage, die in ihrem gesamten Gebäudekomplex sowohl einen Tempel, als auch ein Kloster, einige Nebengebäude und eine Maueranlage umfasst. Etwa zwei Kilometer von Angkor Wat entfernt gelegen ist „Ta Prohm“ eine der berühmtesten Tempelanlagen Kambodschas, unter Anderem auch deshalb, weil dort 2001 die bekannten „Tomb Raider“ Verfilmungen gedreht wurden und jedes Jahr zahlreiche Touristen auch deshalb diesen Ort besuchen.
Mönche in Ta Prohm
„Ta Prohm“ wurde rund um die Jahrhundertwende vom 12. ins 13. Jahrhundert von König Jayavarman VII. im frühen Bayon-Stil errichtet und schließlich noch um einige weitere Bauten unter König Indravarman II. erweitert. Zu seiner hohen Zeit lebten etwa 80.000 Menschen an diesem Ort, die sich um die Bewirtschaftung und Instanthaltung der Anlage kümmerten. Auch ein buddhistisches Ausbildungszentrum soll sich der Übermittlung nach in „Ta Prohm“ befunden haben. Der Sanskrit-Name des Tempels „Rajavihara“ bedeutet übersetzt das „königliche Kloster“ und war der Mutter von König Indravarman II. gewidmet und dem Prajnaparamita (was so viel wie „Vollkommenheit der Weisheit“ bedeutet) geweiht. In den porträtierten Darstellungen finden sich vor allem hinduistische Gottheiten und Geschichten, aber auch einzelne buddhistische Elemente sind dort zu finden (nicht verwunderlich, da König Indravarman II. selbst buddhistisch war).
Im Gegensatz zu vielen anderen Tempelanlagen der Region hat „Ta Prohm“ nach seiner Wiederentdeckung keine aufwändigen Restaurationsarbeiten erfahren. Bekannt ist der Tempel wohl auch für die zahlreichen riesig großen Baumwurzeln, die über die letzten Jahrhunderte hinweg den Tempel umwuchert haben- somit ist es eigentlich ein architektonisches Wunder, dass der Tempel nach wie vor noch einigermaßen erkenn- und begehbar (wenn auch halbverfallen) ist, obwohl die Natur sich dort so ausgiebig und ungehindert ausgebreitet hat.
Baumwurzeln überwuchern einen Tempel in Ta Prohm
Der Tempel „Ta Prohm“ ist komplett in einer Ebene gebaut und setzt sich aus vielen einstöckigen Bauten zusammen. Der Weg ist heute von heruntergebrochenen Gebäudeteilen gesäumt, teilweise sind Abschnitte auch komplett für die Besucher gesperrt, weil die Gefahr von herunterstürzenden Gesteinsbrocken leider zu groß ist. Aufgrund des jetzigen Zustands ist es nur mehr schwer nachzuvollziehen, wo sich in früheren Zeiten welche Bauten befunden hatten. Ein interessanter Fakt: Im Khmer-Reich war es grundsätzlich üblich, dass Tempelanlagen aus Stein gebaut waren, während die Gebäude der Bewohner als auch des Königs aus Holz errichtet wurden. Aus diesem Grund sind wir heute auf die übermittelten Schriften der Besucher der Region angewiesen, soweit diese konserviert wurden, um rekonstruieren zu können, wie das „alte“ Angkor wohl ausgesehen hat.
Das gesamte Gebiet innerhalb der Maueranlage umfasst eine Fläche von etwa 60 Hektar und ist definitiv einen Besuch wert.