Wat Athvea – ein Tempel direkt im Stadtgebiet von Siem Reap
Wat Athvea ist ein Tempel der noch innerhalb des Stadtgebietes von Siem Reap liegt.
Die Tempelanlage wurde im 12. Jahrhundert von König Suryavarman II. in Auftrag gegeben und war ursprünglich ein hinduistisches Bauwerk und der Gottheit Shiva gewidmet. Wie bei vielen der Tempelanlagen der Region befindet sich dort heute allerdings ein aktiver Buddha-Tempel. Besonders interessant ist, dass sich am Gelänge der Tempelanlage auch ein Friedhof und eine Pagode befindet.
Auf dem Weg zum Tempel Wat Athvea
Wat Athvea wurde aus Laterit und Sandstein errichtet und befindet sich bislang noch in einem vergleichsweise gut erhaltenen Zustand. Auf den Innenwänden finden sich keinerlei Inschriften und nur ausgesprochen wenige Schnitzereien. Damit ist es schwer, sowohl die damalige Verwendung als auch die Umstände der Errichtung der Tempelanlage einzuordnen und vor allem auch noch diese heute einigermaßen nachzuvollziehen. Selbst das genaue Baudatum kann nur aufgrund des angewandten Baustils mittels Vergleiches mit ähnlichen Bauten eingegrenzt werden. Aus diesem Grund ranken sich bis heute viel Mythen um Wat Athvea. Weiters liegt wegen des fast gänzlichen Fehlens von Skulpturen lauch die Überlegung nahe, dass es sich bei dem Bauwerk um einen Rohbau handelt, der tatsächlich nie fertiggestellt wurde.
Die Tempelanlage befindet sich etwa 6 Kilometer südlich von Siem Reap und nur unweit von Chong Kneas und Tonle Sap. Wat Athvea ist ein flacher Tempel, das heißt, es gibt keine verschiedenen Ebenen oder Stufenbauten, sondern alle Räumlichkeiten befinden sich im Erdgeschoss. Die Anlage ist nach Westen hin ausgerichtet, heutzutage betreten Besucher den Tempel allerdings über einen Eingang von Osten kommend. Dies ist eine spezielle Besonderheit, die nur bei wenigen Bauwerken dieser Zeit zu finden ist, wobei dadurch normalerweise die Verwendung als Bestattungsstätte zuzuordnen ist (es deutet allerdings nur wenig darauf hin, dass neben dem Friedhof hier etwa ein Königsgrab angesiedelt hätte sein sollen).
Innenhof der Tempelanlage
Im Innenhof findet sich auch heute noch eine massive Laterit-Mauer, die erstaunlich gut erhalten ist, und etwa 50 Meter lang ist. In der Mitte befindet sich das Hauptheiligtum, welches von vier Satellitenstrukturen umgeben ist, die nach Westen zeigen.
Insgesamt ist es vor allem auch das Fehlen jeglicher weiteren historischen Zuordenbarkeit und das damit verbundene Gefühl von Mystik und Rätseln, was diesen Tempelanlage für Besucher so attraktiv und spannend macht. Ein weiterer großer Vorteil dabei ist es, dass Wat Athvea nicht unbedingt eines der meist frequentierten Sehenswürdigkeiten der Region ist, weshalb Besucher sich ausgiebig Zeit nehmen können, um das architektonische Meisterwerk genau zu erkunden, ohne dass dieses dabei von Touristenmassen überschwemmt wird. Für die besten Lichtverhältnisse lässt sich jedoch sagen, dass ein Besuch gerade im frühen Morgen von Vorteil ist.
Eine Geräuschkulisse von Insekten umgibt den Tempel
Eine Apsara im Tempelinneren