Wat Chedei – ein Kloster inmitten von Reisfeldern
Die kleine Klosteranlage Wat Chedei befindet sich direkt in Siem Reap, nämlich im südwestlichen Teil, etwa 10 Kilometer vom Stadtzentrum entfernt. Doch auch wenn das Kloster auf dem Papier noch zur Stadt gehört, so haben Besucher beim Eintreffen vor Ort schon eindeutig das Gefühl, nun die ländliche Region zu erkunden: Das macht aber mitunter den Reiz eines Besuchs dort aus.
Aussenansicht des Wat Chedei – umgeben von einem Wassergraben
Gerade auch aufgrund der etwas abgelegenen Lage ist Wat Chedei ein echter Geheimtipp und nur wenige Touristen verirren sich dorthin: Für diejenigen, die es aber trotzdem wagen, ist ein Besuch dort ein echtes Eintauchen in eine von Schwemmland umgegebene Ruheoase. Die Anfahrt sollte dabei gut geplant sein: Per Tuk Tuk ist das Kloster nicht zu erreichen (einerseits sind die Wege dorthin zu schlecht ausgebaut, andererseits kennen auch viele Fahrer aufgrund der geringen Nachfrage den Weg dorthin nicht genau) und auch mit dem Auto ist der Weg nicht immer befahrbar (hier kommt es stark auf die Jahreszeit und auf das Wetter an – hier sollte man sich vor dem Ausflug noch einmal direkt vor Ort informieren, um nicht in die unangenehme Situation zu geraten, umsonst losgefahren zu sein). Grund dafür ist, dass Wat Chedei auf einer Insel errichtet wurde, so dass zu manchen Jahreszeiten ein Wassergraben entsteht, der nur mit dem Boot überwunden werden kann.
Die Anlage an sich besteht aus zehn verschiedenen Bauten, etwa dem eigentlichen Tempel, Wohn- und Küchenräumen, Schreinen, einem Friedhof und noch einigem mehr. Die Gebäude werden hier laufend saniert und ausgebaut, da die Gemeinde der Gläubigen eine große Spendenbereitschaft hat.
Tempel im Wat Chedei
Für Besucher besonders interessant ist ein sich dort befindlicher Prasat, der noch aus der Angkor-Zeit stammt.
Der eigentliche Tempelbau aus dem 19. Jahrhundert ist nicht mehr erhalten, da er bei einem Brand bis auf die Grundmauern zerstört wurde. Dieser wurde auch nicht restauriert und wieder aufgebaut: Vielmehr ist es so, dass die abgebrannten Räumlichkeiten in dieser Form erhalten worden sind. Auch wenn sehr viel beim Brand zerstört wurde, so lassen sich die Wandmalereien des Tempels doch noch einigermaßen erkennen, auch wenn diese nur teilweise erhalten sind.
Das ist aber ohnehin nicht das einzig Sehenswerte auf der Insel: Zahlreiche wunderschöne Buddha-Statuen laden zum Bestaunen oder einfach zum Verweilen ein. In den Gebäuden sind teilweise noch sehr detailreiche mythologische Relief-Darstellungen erhalten.
Schrein im Wat Chedei vor dem Prasat
Gerade aber, weil kaum Touristen diesen Ort besuchen, ist die Atmosphäre in der Anlage von einer Ursprünglichkeit geprägt, die sich in der Region von Siem Reap so an keiner zweiten Stelle erleben lässt.