Wat Preah Enkosa
Wat Preah Enkosa befindet sich nur etwa 2 Kilometer außerhalb von Siem Reap und ist für Touristen, die die Region erkunden wollen, ein leicht zu erreichendes Ziel. Auch wenn die Anlage meist nicht bei den Entdeckungstouren angefahren wird, die den Touristen direkt in den Hotels und Hostels vor Ort angeboten wird, ist der Besuch dieser wunderschönen Gebäude definitiv die Reise wert.
Vielmehr hat das auch den großen Vorteil, dass Wat Preah Enkosa definitiv noch nicht von Touristenmassen überflutet wird, so dass Besucher die Möglichkeit haben, alles in Ruhe zu entdecken, was im Gegensatz zu den extrem beliebten, aber auch teilweise überfüllten bekannteren Tempelanlagen der Khmer ein guter Ausgleich sein kann. Wer den Spaziergang von der Stadt zum Wat nicht machen will, für den empfiehlt sich eine Fahrt mit dem Tuk Tuk.
Das besondere an Wat Preah Enkosa ist die Tatsache, dass sich hier auf einer Fläche einerseits ein modernes Wat befindet, in dem derzeit auch rund 40 Mönche leben, beten, lernen und lehren, aber andererseits auch noch die Grundstrukturen der alten Anlage vorhanden sind: Insbesondere zwei noch sehr gut erhaltene Türme, die aus dem 10. Jahrhundert stammen und damit historisch noch in die hohe Zeit der Khmer fallen. Eine solche Mischung gibt es nur selten in Siem Reap.
Ursprünglich befand sich das Gelände, das heute besucht werden kann, in einem Wassergraben, der inzwischen an den meisten Stellen aufgeschüttet wurde. Die Türme sind der vorrangige Grund, weshalb Besucher sich auch gleich ein wenig mehr Zeit für den Besuch nehmen sollten. Auch wenn natürlich auch an ihnen der Zahn der Zeit seine Spuren hinterlassen hat, so lassen sich doch an den irrsinnig detailreichen Reliefs und Zeichnungen noch wunderbare Rückschlüsse darauf ziehen, welche Mythologien und religiösen Legenden im Reich der Khmer wichtig waren.
Am breiten unteren Feld der skulpturalen Reliefs findet sich ein großer Elefantenkopf im Zentrum der Darstellung, umgeben von Charakteren aus der Mythenwelt und Drachen. Im oberen Feld kann man sich mit der Geschichte vom „Aufbrausen des Milchmeeres“ beschäftigen (eine Geschichte aus der hinduistischen Kosmologie). Für Besucher mit einem großen Interesse an der Kultur der Khmer und den Ursprüngen des Hinduismus empfiehlt es sich allerdings, sich schon vorab in die Materie einzulesen: Die Komplexität der Darstellungen und das Fehlen von Infoschildern macht es sonst schwer, die Geschichten auch wirklich nachvollziehen zu können.
Wer allerdings nur die Ruhe und Schönheit des Ortes genießen will, ist hier genauso richtig. Alles in allem ein wunderbares Ausflugsziel für all jene, die sich ohnehin schon in Siem Reap befinden.